Skat-Tipps für Profis
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das gilt ganz besonders für das Skatspiel. Nur mit viel Übung wirst du zum Skat-Spitzenspieler. Der Weg ist das Ziel und wir helfen dir dabei. Kostenlos Skat lernen ist unser Motto. Werde zum Skatmeister mit diesen Strategien von und für Profis.
Der Gewinnplan
Sich vor dem Spiel einen Gewinnplan zurechtzulegen, ist eine Fähigkeit, die den erfahrenen Skatspieler auszeichnet. Wer von Anfang an weiß, woher seine 61 Augen kommen sollen, wird sie auch mit größerer Wahrscheinlichkeit ins Ziel bringen. Natürlich lässt sich ein Spielverlauf nie vollständig im Voraus berechnen, aber wer in diesen Kategorien denkt, kann seinen Plan auch während des Spiels immer wieder dem Spielverlauf anpassen und gegebenenfalls korrigieren.
Auch als Gegenspieler solltest du nicht einfach ins Blaue hinein spielen. Nutze vielmehr das typische Muster eines jeden Skatspiels, die Trumpfzüge des Alleinspielers. So kannst du recht schnell erkennen, wie viele Trümpfe der Alleinspieler hat. Da du das Trumpfspiel aber nicht so sehr beeinflussen kannst, konzentriere dich lieber auf das Beiblatt. Je nach Anzahl der Trümpfe und der bereits ausgespielten Fehlkarten solltest du bald herausfinden, wie viele Fehlkarten der Alleinspieler noch hat. Daraus und aus den bereits erspielten Punkten kannst du gute Spielzüge ableiten!
Die Verlustrechnung
Eine Methode, die besonders häufig bei den teuren Grand-Spielen verwendet wird. Durch die Berechnung der Verluststiche kann im Voraus festgestellt werden, ob es sich bei dem vorliegenden Blatt um ein theoretisches Spiel handelt, die Karte also unverlierbar ist. Ein prominentes Beispiel, dessen Theorie bereits im letzten Jahrhundert entwickelt wurde, ist das folgende. Der Alleinspieler in Vorhand blickt auf dieses Blatt:
Spielt man auf dieser Karte zum Beispiel Grand Hand, ist leicht zu erkennen, dass zuerst die Trümpfe und dann die vier Vollen sicher nach Hause gebracht werden können. Aber reicht das immer zum Sieg? Die letzten vier Stiche müssen schließlich abgegeben werden.
Die Verlustrechnung ergibt nun, dass die Gegenspieler mit den acht höchsten noch im Spiel befindlichen Karten, die sie auf diese vier Stiche nach Hause bringen können, nur die vier fehlenden Vollen (=42 Augen) sowie die vier Könige (=16 Augen), also insgesamt nur 58 Augen erzielen können. Das Spiel ist also bei korrekter Ausführung unverlierbar. Anders verhält es sich, wenn eine der Luschen gegen eine Dame getauscht wird. Da die Gegenpartei dann 61 Augen erreichen könnte, empfiehlt es sich, den Skat aufzunehmen.
Die Gegenfarbe
Die Gegenfarbe ist eine unter Skatprofis verbreitete Absprache, um dem Gegenspieler beim Grand eine Assfarbe anzuzeigen. Sie kommt meist dann zum Einsatz, wenn der Alleinspieler in Trumpf kurz ist, also zwei oder sogar nur einen Buben führt. Kann der Gegenspieler nun alle Trümpfe ziehen, wäre es keine gute Idee, ein Ass zu wimmeln, da es eine sichere Stehkarte ist und oft zwingend zum Sieg benötigt wird. Stattdessen erfolgt die Wimmlung in der Gegenfarbe, damit der Partner weiß, welche Farbe er anschließend spielen muss, um die starke Farbe des Partners zu finden. Karo und Herz sowie Pik und Kreuz bilden Paare in der Gegenfarbe.
Eine Erweiterung erfährt diese Verabredung durch die doppelte Gegenfarbe. Sie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die einfache Gegenfarbe nicht angezeigt werden kann, weil der Spieler in dieser Farbe blank ist. In diesem Fall gelten Karo und Pik sowie Herz und Kreuz als doppelte Gegenfarbe.
Das Stellungsspiel
Auf Anfängerniveau ist Skat weitgehend ein Zählspiel. Während des Spiels werden vielleicht schon Augen und Trümpfe gezählt, am Ende wird gezählt und mit 61 Punkten gewinnt der Alleinspieler.
Diese Grundlagen gelten natürlich auch für den gehobenen Skat, allerdings wird Skat hier immer mehr zum Positionsspiel. Der geübte Skatspieler weicht häufig von den üblichen Wegen ab. So wird, wenn es die Situation erfordert, auch mal auf direkte Punkte in einem Stich verzichtet oder eben kein Trumpf mehr gezogen. Die Erklärung für diese ungewöhnlich erscheinenden Manöver ist eine vorausschauende Spielweise. Der Spieler glaubt zu erkennen, dass er durch seine Spielweise eine für ihn günstige Endspielstellung erreichen kann, in der er z.B. durch eine Gabel in Trumpf oder eine erfolgreich geschnippelte 10 deutlich mehr Punkte erobern kann.
Die Psychologie des Skatspiels
Mehr als bei anderen Spielen gibt es beim Skat noch eine zweite Metaebene, gewissermaßen ein „Spiel im Spiel“. Gemeint ist die psychologische Komponente, die auf den ersten Blick leicht verborgen bleibt. Aber wer schon einmal sechs Runden lang keine 18 bieten konnte, zweimal hintereinander gegen fünf Trumpf verloren hat oder bei einem Grand ohne Vier nur 59 bekommen hat, der weiß, dass Skat auch brutal sein kann. Und gerade dann heißt es: Ruhe bewahren, die Nerven behalten, denn Skat ist auch ein Geduldsspiel. „Auf deine Fähigkeiten vertrauen du musst“, ein Rat eines weisen Jedi-Meisters, den sich jeder Skatspieler in solchen Situationen ins Gedächtnis rufen sollte.
Gelegentliche Niederlagen gehören mit etwas Abstand natürlich dazu und lassen - neben der mehr oder weniger versteckten Schadenfreude der Mitspieler - die Erfolge umso süßer schmecken. Trotzdem fällt es vielen Spielern schwer, in solchen Situationen ruhig weiterzuspielen. Wer dann aber das Risiko erhöht, um die verlorenen Punkte schnell wieder aufzuholen, wird nur allzu oft noch tiefer fallen und sich eine richtige Klatsche einfangen.
Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung
Der Reiz des Skatspiels liegt unter anderem darin, dass man nicht weiß, wie die fehlenden Karten in den Händen der Mitspieler verteilt sind. Es gilt zu raten, abzuwägen, auszuprobieren und im besten Sinne des Wortes zu spekulieren. Die Vielfalt der Verteilungsmöglichkeiten und Spielabläufe führt dazu, dass kaum ein Spiel dem anderen gleicht.
Wer daraus schließt, dass der Erfolg beim Skatspiel eher zufällig ist, der irrt. Der geübte Skatspieler wird versuchen, die unvollständigen Informationen durch seine Erfahrung zu bewerten und zu ergänzen. Außerdem kennt er die skattypischen Verteilungschancen, wie sie bereits 1887 von Dr. Schubert in seinem Werk „Das Skatspiel im Lichte der Wahrscheinlichkeitsrechnung“ beschrieben wurden. So weiß er zumindest intuitiv, dass die statistische Chance auf einen Doppelläufer bei ca. 40 % liegt, während eine 3:1-Verteilung 50 % der Fälle ausmacht und die restlichen 10 % auf die ungünstigste 4:0-Verteilung entfallen.