FairPlay

Unser Verständnis von FairPlay

Wir freuen uns, dass wir bei Euroskat jeden Tag ganz unterschiedliche Menschen zusammenbringen können, die sich auf eine nette Runde Online-Skat freuen. Einige Spielerinnen und Spieler sind schon seit vielen Jahren bei uns aktiv, andere sind ganz neu dabei. Manche Spielerinnen und Spieler beherrschen das Skatspiel perfekt, andere stehen vielleicht noch am Anfang ihrer Skatkarriere. So kann es vorkommen, dass Spielerinnen und Spieler Situationen unterschiedlich einschätzen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer möglicher Gründe, warum Reize oder Spielzüge von Spieler zu Spieler unterschiedlich bewertet werden.

Abreizen und Mauern

Die ISkO (Internationale Skatordnung) enthält keine Bestimmung, die dazu Stellung nimmt. Es soll keinem Spieler vorgeschrieben werden, wie viele Spiele er gewinnen oder verlieren darf. Beide Varianten des Reizverhaltens sind in der Regel situationsabhängig und daher fast immer nachvollziehbar, verständlich und normal.

Risikobereite Spieler, die häufig bis an die Grenzen aller vorhandenen Möglichkeiten gehen, werden von ihren Mitspielern entsprechend als „Abreizer“ bezeichnet. Sie gehen das Risiko ein, auch teure Spiele zu verlieren.

Spieler, die wiederum als „Maurer“ bezeichnet werden, sind eher vorsichtig mit ihren Spielmöglichkeiten oder haben bereits einen guten Punktestand erreicht, den sie nicht durch ein verlorenes Spiel gefährden wollen. Das durchaus vorhandene Verlustrisiko wollen sie in der Regel nicht eingehen.

Wenn aber ein Spieler bewusst, vorsätzlich und nachweisbar seine Spielstärke ausreizt oder sein Spiel unter Wert abgibt, entsteht eine Situation, auf die in der IskO wie folgt hingewiesen wird:

1.1.5. Alle Teilnehmer haben sich in jeder Situation fair, sachlich und sportlich zu verhalten und kein fadenscheiniges Recht zu suchen.

Wir bitten alle Spieler, sich auf unserer Plattform nach dem § 1.1.5. der ISkO zu verhalten.

Dazu gehört unseres Erachtens auch, dass Spieler, die schon „genug“ Spiele verloren haben und somit keine Chance mehr auf einen Preis haben, nicht mehr bis an die Grenze ihrer Reizfähigkeit gehen, wenn das Spiel nur noch geringe Gewinnchancen bietet.

Da beim Online-Skat die Spiele gespeichert werden und jedes Detail nachvollziehbar ist, hat der Veranstalter die Möglichkeit, auch im Nachhinein eine Bewertung jedes Spiels vorzunehmen. Neben dem Beschwerdeweg, der allen Teilnehmern offen steht, werden wir diese Möglichkeit im Rahmen unserer Fair-Play-Initiative auch proaktiv nutzen.

Unsere FairPlay Initiative

Da wir es als unsere Pflicht ansehen, die Integrität des Spiels zu schützen, haben wir 2021 die FairPlay Initiative ins Leben gerufen. In diesem Rahmen wurden bereits mehr als 11.500 Listen, darunter Turnierserien mit 5 oder mehr verlorenen Spielen, Rocket-Serien mit 3 oder mehr verlorenen Spielen und Turnierserien von Spielern mit einem sehr hohen Anteil an eigenen Spielen, proaktiv durch das FairPlay-Team auf unsportliches Spiel überprüft.

So konnten wir zum Beispiel vielen Spielern hilfreiche Hinweise zu ihrem Reizverhalten geben. In seltenen Fällen mussten wir feststellen, dass die Interpretation des Skatspiels unfair war. In diesen Fällen wurden Sperren unterschiedlicher Intensität ausgesprochen.

Die Auswertung hat auch gezeigt, dass Turnierserien mit 5 und 6 Verlustspielen nur selten mit unfairem Spiel einhergehen. Deshalb werden wir uns in Zukunft bei Turnierserien auf Listen mit 7 und mehr Verlustspielen beschränken.

Listenkontrolle

Im Sinne der FairPlay-Initiative behalten wir die proaktive Listenkontrolle wie folgt bei

1. Alle Turnierserien mit 7 oder mehr verlorenen Spielen werden proaktiv auf unsportliches Verhalten überprüft.
2. Alle Rocket Serien mit 3 oder mehr verlorenen Spielen werden proaktiv auf unsportliches Verhalten überprüft.
3. Turnierserien von Spielern mit deutlich zu hohen Spielanteilen werden überprüft, sofern sich die hohen Spielanteile über einen längeren Zeitraum erstrecken. Dies ist auf Dauer grenzwertig und aus unserer Sicht ein starkes Indiz für unsportliches Verhalten.

Maßnahmen

Ergibt die Überprüfung, dass kein unsportliches Verhalten vorliegt, werden keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Ergibt die Überprüfung jedoch eine Unsportlichkeit, wird wie folgt verfahren:

Befund Folge Details
Leichtes Vergehen Ermahnung keine weiteren Konsequenzen
Unfaires Spiel Gelbe Karte

Die Gelbe Karte bleibt 30 Tage bestehen

Keine weiteren Konsequenzen

Zweites unfaires Spiel (innerhalb von 30 Tagen) Gelb-Rote Karte

Der Spieler wird für 1 - 2 Wochen vom Turnierbetrieb ausgeschlossen

Die Sperre gilt auch für Bonusturniere

Nach Ablauf der Sperre werden beide Gelben Karten gelöscht

Grobe Unsportlichkeit Rote Karte

Der Spieler wird für 2 - 4 Wochen vom Turnierbetrieb ausgeschlossen

Die Sperre gilt auch für Bonusturniere

Nach Ablauf der Sperre wird die Rote Karte gelöscht

Wird ein Spieler wiederholt gesperrt, behalten wir uns das Recht vor, eine Langzeitsperre oder einen permanenten Ausschluss auszusprechen. Die Langzeitsperre gilt auch für bereits erspielte Qualifikationen, die verfallen.

Beschwerden

Die Möglichkeit der aktiven Beschwerde bleibt von der FairPlay-Initiative unberührt. Sofern einer Beschwerde stattgegeben wird, führt dies ab sofort ebenfalls zu einer gelben oder roten Karte und den oben genannten Konsequenzen. Ist ein Spieler mit einer Verwarnung, gelben oder roten Karte nicht einverstanden, kann gegen eine Gebühr von 15 € Einspruch beim Schiedsgericht eingelegt werden. Wird dem Einspruch stattgegeben, werden die 15 € zurückerstattet, andernfalls werden sie einbehalten.

Um eine Beschwerde einreichen zu können, muss man sich  einmalig bei einem Admin in der Lobby dafür freischalten lassen. Anschließend kann im Dashboard im Menüpunkt "Beschwerde" eine solche verfasst  oder darauf reagiert werden. Eine Kurzanleitung zum Formulieren von Beschwerden ist ebenfalls vorhanden.